Elias Sachs befindet sich seit August 2018 in der Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik bei der Stadtverwaltung in Wörth am Rhein. In diesem Bericht erzählt er von seinen Eindrücken während der Ausbildungszeit und wie er den Einstieg in den Berufsalltag wahrgenommen hat:
Für die Zukunft konnte ich mir keinen Arbeitsplatz vorstellen, indem ich nur im Büro arbeite, sondern wollte auch selbst handwerklich tätig sein und viel Abwechslung haben. Interessiert haben mich vor allem technische Berufe. Diesen habe ich mit der Ausbildung zur Fachkraft für Abwassertechnik gefunden und konnte so beides miteinander verbinden. Auch wenn der Ruf noch immer sehr schlecht ist, kann ich das mit meiner bisherigen Erfahrung nicht bestätigen. Denn heute ist der Beruf sehr technologisiert und man muss im Umgang mit den Maschinen und Anlagen sicher sein.
Der Alltag ist sehr abwechslungsreich und langweilig wird einem dabei nicht. Bevor das schmutzige Abwasser aus den Haushalten wieder in die Umwelt gelassen werden kann, muss es sorgfältig gereinigt werden. Und genau das ist mein Einsatzgebiet. Zu meinen Aufgaben gehört die Überwachung und Steuerung der Anlagen und Maschinen in den Klärwerken. Dafür lese ich die Messdaten der Leit- und Steuerstände ab. Weichen die Messwerte ab, greife ich sofort ein. Gibt es eine Störung im Betrieb, muss diese behoben werden. Auch gehören die Reinigung der Rohrleitungen und das Reparieren von beschädigten Pumpen und Reparaturarbeiten an elektrischen Anlagen zu meinen Aufgaben. Das wichtigse ist die Überwachung des Reinigungsprozesses, welcher auf der mechanischen, der biologischen und der chemischen Reinigungsstufe abläuft. Dafür entnehme ich regelmäßig Wasser - und Klärschlammproben und analysiere sie im Labor. Zum Tätigkeitsfeld gehört aber nicht nur das Klärwerk, sondern auch das gesamte Kanalnetz der Abwasserentsorgung, welches wir immer im Blick haben müssen.
Der Beruf trägt viel zum Umweltschutz bei, denn man sorgt dafür, dass die Flüsse und Seen nicht mit Abwasser verschmutzt werden und es nach dem Reinigungsprozess als nutzbares Wasser ohne Schadstoffe wiederverwendet werden kann.
Die Berufsschule befindet sich in Ludwigshafen. Zwei bis dreimal die Woche findet dort der theoretische Unterricht statt. Im Unterricht lernen wir viel über praktische Anwendungen und die Bereiche Biologie, Chemie und technische Mathematik. Mit meinen Mitschülern verstehe ich mich sehr gut. Wir tauschen uns bei Fragen aus und helfen uns gegenseitig.
Meine theoretischen Kenntnisse konnte ich in den Stadtwerken sofort umsetzen. Während der Ausbildungszeit bin ich in den Kläranlagen in Schaidt, Büchelberg, Maximiliansau und im Hebewerk in Wörth eingesetzt. Zu Beginn haben mich die ganzen Anlagen und Maschinen etwas überfordert. Doch mit Hilfe der Kollegen und den Kenntnissen aus der Berufsschule hat man sich schnell einen Überblick verschafft.
Schon nach ein paar Wochen in den Kläranlagen habe ich kleinere Aufgaben selbstständig übernehmen dürfen. So wurde mein Umgang mit den Anlagen und Maschinen immer sicherer und es macht Spaß, Neues dazu zu lernen. Ich bin auch sehr froh über meine Kollegen, die mich sehr gut in das Team mit aufgenommen haben. Bei Fragen habe ich immer einen Ansprechpartner, der mich während der Ausbildungszeit betreut.
Ich bin jetzt schon sehr froh, die Ausbildung in der Stadtverwaltung gemacht zu haben und später einen sehr abwechslungsreichen und interessanten Beruf ausüben zu können.